Capdepera
2. Dezember 2017Die Gemeinde Capdepera mit dem gleichnamigen Städtchen als Verwaltungssitz liegt im Nordosten Mallorcas auf der Halbinsel Llevant. Mehr als ein Viertel der ca. 12.000 Einwohner sind Ausländer. Auch viele Deutsche fühlen sich hier zu Hause. Die beiden Nachbargemeinden sind Arta im Westen und Son Servera im Südwesten. Die Grenze im Norden und Osten bildet das offene Meer in Richtung Menorca. Capdepera ist von der Inselhauptstadt Palma ca. 72 km entfernt und über die Landstraße MA-15 über Manacor und Arta erreichbar. Das reizvolle alte Städtchen mit seinen schmalen, gepflasterten Gässchen und aus Natursteinen gebauten Häusern auf dem Bergrücken mit der Burg auf dem 159 Meter hohen Puig de Capdepera wurde schon von den Römern befestigt. Auf diesem kleinen Berg befand sich vermutlich schon in prähistorischer Zeit eine Siedlung der Talayot-Kultur, die etwa unserer Eisen- und Bronzezeit entsprach. Auf alten Navigationskarten hatten die Römer den Berg als Caput Petrae – steinerner Kopf – eingetragen, woraus der Name Capdepera entstanden sein soll. Als die Araber nach Mallorca kamen, bauten sie den Turm Miquel Nunis zur Überwachung des Schiffsverkehrs und verstärkten die Burganlage Castell de Capdepera. So konnten sie den Angriffen von Jaume I. lange Zeit standhalten.
Nach der Reconquista Mallorcas soll sich Jaume I. die Araber auf der von Capdepera aus gut sichtbaren Nachbarinsel Menorca mit Hilfe einer Kriegslist unterworfen haben. Um eine weit überlegene Truppenstärke vorzutäuschen, ließ er jede Nacht 300 Lagerfeuer anzünden, bis die Araber Botschafter entsandten und um Frieden baten. In der Bibliotheque Nationale in Paris ist die Vereinbarung aufbewahrt, die die Unterwerfung der Araber unter den König und die Zahlung eines jährlichen Tributs enthält. Im Gegenzug sicherte Jaume I. den Muslimen Frieden zu. Jaume II., der Sohn von Jaume I., baute die Festung um Capdepera weiter aus und bot den wenigen außerhalb des Städtchens lebenden Bauern finanzielle Anreize, um sie innerhalb der schützenden Mauern anzusiedeln.